Gesundheitssystem am Limit, Pflegepersonal am Ende
Dieser Übertitel ist in letzter Zeit noch oft in den Schlagzeilen zu lesen, wow es wurde sogar einmal geklatscht. Konnte mich fast nicht zusammenreissen so gerührt wie ich war. Eure hübschen Finger könnt ihr in euren Arsch stecken. Was ihr seit? Genau Heuchler. Arschkriechende Heuchler. Und ja ich bin leicht wütend mhh vielleicht ein BISCHEN MEHR
Ein sehr charmanter Prolog nicht wahr?
Nun zur Hauptgeschichte
Hallo mein Name ist Julia20 Jahre jung, berufstätig als Pflegefachperson. Seit 5 Jahren arbeite ich nun im Spital. Es war schon immer eher ein ''Knochenjob''. Jedoch haben sich meinem Empfinden nach,seit Neujahr 2020, die Arbeitsbedingungen drastisch verschlechtert. Aufgrund von fehlendem Personal und enorm hohem Pflegeaufwand und der zusätzlichen Coronapandemie, herrscht seither eine noch hilflosere und überfordertere Atmosphäre nicht nur in meinem Team, sondern auch auf dem Notfall, auf der Intensiv und allen Bettenstationen. Darunter ich, die gutgläubige optimistische Edina, die noch vor 2 Wochen dachte, nun sei die Spitze des Berges erreicht, schlimmer könne es ja nicht werden. Da lag Sie leider falsch. Seit drei Tagen befindet sich die Klinik in einem prekären, apokalyptischem Zustand. Oder wie die Zeugen Jehovas es, '' Armageddon'' nennen würden.
Ja gut, mag vielleicht sehr überspitzt und weit ausgeholt klingen. Irreversible Fehler die Patienten in lebensbedrohliche Zustände bringen oder gar zum Tod führen sind jedoch tägliche Realität mit denen ich mich auseinandersetzen muss. Oder wie dieses Fallbeispiel: Ein Patient der nach einer Operation zwei Wochen stationär lag, hat eine offene, eiternde Wunde, faustgross im Steissbeinbereich, die bis zum Knochen tief geht, während des Spitalaufenthaltes erworben. Dekubitus oder Wundliegen in Fachsprache genannt.
Ursache: Ständiges Liegen auf dem Rücken und eingeschränkte Mobilität, führt zu Druckstellen und schlussendlich zu Schädigung von Haut und Gewebe. ''Diese Wunde hätte definitiv verhindert werden können ,wenn das Pflegepersonal konsequent präventive Massnahmen ergriffen hätte. Klingt vorerst nicht so dramatisch, nur muss der Patient am Gesäss reoperiert werden, was für einen bereits vorerkrankten, herzschwachen Patienten womöglich ein Todesurteil sein wird'' So wurde es uns gestern während dem Rapport mitgeteilt. Ein unglaublich aufbauendes Schlusswort kam dann von unseren Vorgesetzten nämlich dem Kader oder Schlitzträger wie ich sie lieber nennen mag ''Bei solch einem beschämendem Zwischenfall müssen mit harten Konsequenzen gerechnet werden'' Zitat ende.schwiegen und lugten apathisch in die Gegend herum. Das Fass ist nun entgültig überloffen.
Übrig blieb eine bedrückende Stimmung, die sich bis heute und wahrscheinlich die nächste
Hmmm halt stop über die nicht suvagerechten, unmenschlichen Arbeitsbedingungen, den kontinuirliche Stress, den immensen Zeitdruck, die nichtvorhandene Dankbarkeit und Wertschätzung, meine psychisch und physisch ausgelaugten Gspänli ich eingeschlossen, der zunehmende Personalmangel und die Unmöglichkeit für jeden Patienten eine qualitativ starke,l professionelle Pflege zu bieten, oder fehlende Zeit um zum Beispiel einen Menschen auf die Seite zu lagern damit keine grausig übelriechende Wunde am Popo entsteht. Ja genau fehlende Zeit und unrealistische Anforderungen an uns, das ist der wahre Grund warum täglich Patienten falsche Medikamente ausversehen schlucken, Wunden übersehen werden, Menschen mit komplexen Diagnosen fahrlässig betreut werden. Ist es noch nicht schlimm genug? Muss es wirklich noch mehr eskalieren bis immer mehr ,auf Fachpersonal angewiesene echte Menschen aus Fleisch und Blut , getötet werden weil das Pflegepersonal wegen konstanter Überbelastung unkonzentriert arbeitet und darum Fehler macht?
Der traumatisierende Arbeitsalltag hält mich in der Nacht wach, nimmt mir meinen Appetit, stiehlt meine Freizeit, zerstört meinen Rücken, ruiniert im Gross und Ganzen mein ganzes Leben.
Schuldige zu finden die für dieses Miserable verantwortlich ist wird schwierig. Und ändern kann ich es ja schlussendlich auch nicht von heut auf Morgen. Meine einzige Lösung für das Problem die für mich Sinn macht ist zu kündigen und dem Betrieb den Stinkfinger zu zeigen mit einer Lick my A** haltung. Mich weiterbilden, studieren bis zum geht nicht mehr, um mich so weit wie möglich von dem hypertonisierendem, Herzinfarktverursachendem, lohntechnisch unbefriedigendem Beruf fernzuhalten
Wie Obama einst sagte: Obama out
sage ich : Julia Out